… Rosie ist mein Lieblingsgewehr!
Ich habe es so lieb, dass ich mich weigere, Rosie in einen dunklen Waffenschrank zu sperren. Ich finde, Rosie soll es hell und gemütlich haben, außerdem dürfen ruhig viele Menschen mit ihr „Gassi gehen“. Als nach dem Amoklauf von Winnenden die Politiker aller Couleur gefordert haben, dass ein neues Waffengesetz her müsse und dass Rosie jetzt eingesperrt gehört, da habe ich mir für ein paar Tage doch Gedanken gemacht, ob es Rosie nun an den Kragen gehen würde.
Aber ich habe doch dem Umstand vertraut, dass unsere Politiker nach jedem Vorfall hektisch nach Veränderungen schreien, diese dann aber in der Regel nicht umsetzen. So war das beim Kürzen der Übergangsgelder, bei der klaren Regelung der Dienstwagen-Nutzung, bei jeder Form der aufgedeckten Steuerverschwendung … und so ist es auch bei Rosie.
Auf unsere Politiker ist eben Verlass!
Ich hatte mich sowieso gewundert, wie Kontrollen vor Ort bei Millionen von Waffenbesitzern durchgeführt werden sollten.

Foto genügt: der Artikel aus der „Süddeutschen Zeitung“ vom 15. 10. 2009 (klicken zum Vergrößern und besseren Lesen!)
Wusstest Du, dass es wohl 40 Millionen Waffen in Deutschland gibt? Jeder zweite hat eine „Rosie“ zu Hause und nur eine von vier „Rosies“ ist legal. Ambitionierte Städte hatten das ehrgeizige Ziel, einen Masterplan zu entwickeln, der die Kontrolle aller „Rosies“ innerhalb von nur 100 Jahren ermöglicht! Geplant war dieses ehrgeizige Ziel, getan hat man aber sicherheitshalber: NICHTS!
Und so darf ich mit meiner Rosie wohl noch lange in einem Bettchen schlafen, meine Rosie den Kindern ausleihen und Rosie die Frischluft verschaffen, die sie haben will.
Vielleicht sehen wir Rosie dann wieder – in Winnenden oder in einer anderen Schule!
PS:
Natürlich war dieser Text Satire. Und natürlich habe ich im „real life“ keine „Rosie“ und ich würde auch niemals eine Waffe haben wollen, ich benutzte nicht einmal ein Luftgewehr auf der Kirmes …