Ist es die Macht der Medien oder von uns Verbrauchern gewesen? Oder war der Montagsbericht und die dadurch losgetretene Medien- und Internetwelle nur ein Teil der finalen Verkaufsverhandlungen von Klingelhöller und Hein mit dem Ziel, die Preise für die Patente noch einmal hochzutreiben? Wir wissen es nicht, mich wundert nur, wie schnell es dann doch gehen kann …
Und wenn ich überlege, dass auch die Töpfchen für die Creme produziert werden müssen und auch so etwas erfahrungsgemäß lange dauert, dann verwundert es mich schon, dass das „kleine Wunder“ geschehen ist.
Erfreulich für Millionen von Neurodermitis-Patienten aber ist, dass schon ab dem 15. November 2009 das streitgegenständliche Medikament („Regividerm“) für voraussichtlich 28,95 EUR erhältlich sein wird.
So jedenfalls wurde es heute über die Nachrichtensender verbreitet. Auf jeden Fall ein Erfolg auch für die Medienleute, die Blogger und die Verbraucher!
Meine generelle Kritik am Gesundheitssystem hebt das aber nicht auf. Ich vertrete stets die Meinung, dass die Verschreibung von Laufeinheiten oft hilfreicher wäre als die Verschreibung von manchen blutdrucksenkenden Mitteln. Aber von der Laufindustrie kommt halt kein Pharmareferent beim Arzt vorbei und stiftet mal einen Kurzurlaub auf Mallorca.
Und so hat die Gesellschaft leider ein Interesse daran, dass die Menschen möglichst krank sind, möglichst lange leben, damit sie möglichst lange krank sein können und dass die Menschen sich stets in der Opferrolle finden.
Dennoch beglückwünsche ich den Journalisten des WDR, Klaus Martens, zu dem Erfolg seiner Sendung. Und ich beglückwünsche alle Neurodermitis-Patienten dazu, dass jetzt neue Hoffnung auf Heilung ohne Nebenwirkungen besteht. Endlich kein Cortison mehr!