Ein wenig kürzer auf dem Hermannsweg …

In Rheine starten und dann über Hörstel-Bevergen, einem wirklich zauberhaften Dorf, das schon mal „Bundesdorf“ der Ausschreibung „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde, weiter durch die Fachwerkstatt Tecklenburg mit ihrem faszinierenden Stadtzentrum, dann nach Bad Iburg, nach Borgholzhausen und Bielefeld laufen. So war der Plan und so wurde es gemacht.
Für die Realisierung des weiteren Plans, dann über Oerlinghausen und Lage bis nach Horn-Bad Meinberg zu laufen, fehlte mir aber das notwendige Zeitfenster und die entsprechende Motivation.Hermannsweg Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich Andreas Haverkamp wenigstens auf einer Strecke begleiten durfte, die bei einem Anbieter von Wanderveranstaltungen immerhin 6 Tage beansprucht. Wir hatten das in rund 22 Stunden ablaufen können.
Für den Rest der Strecke, also von Bielefeld bis nach Horn-Bad Meinberg, veranschlagen die Oberwanderer dann weitere zwei Tage. Es geht also auch gemütlich zu auf diesem Wanderweg. Gemütlich, aber auch teuer.
So nimmt dieser Veranstalter mindestens 529 EUR und wenn man nur zu zweit reist und in Doppelzimmern schläft, dann sind es immerhin 617 EUR für diese 8 Tage – pro Person, versteht sich. Es rechnet sich also, Läufer zu sein.

Überhaupt war alles ein wenig kürzer auf diesem Lauf „Hermannsweg komplett nonstop“. Es begann mit der TomTom Laufuhr. Ich hatte ja geschrieben, dass ich die TomTom dort zum ersten Mal auf einer längeren Strecke ausprobieren will. Dank des Hinweises von Laufhannes habe ich schon vorher in der Uhr nachgesehen, wie es sich denn mit so etwas Nützlichem wie einer Höhenmetermessung verhält. Er hatte da nichts gefunden, ich leider auch nicht. Für die Berge, dachte ich dann, ist diese Uhr dann wohl eher „suboptimal“.

Aber sie hat einen enormen Vorteil. Sie zwingt Dich, zügig zu laufen. Den City-Marathon solltest Du nicht allzu lasch angehen und manche von uns in der lieben großen Ultraläufer-Familie würden auch noch die 50K von Rodgau damit bewältigen können, aber auch die müssten dann schon ein wenig Druck auf das Tempo machen.
Ich hatte die TomTom Uhr vor dem Start voll geladen und ich wusste, dass sie ohne GPS und nur mit der Nutzung als Handgelenksuhr durchaus mehr als eine Woche lang funktioniert. Wenn sie aber das tut, wofür sie erschaffen wurde, dann verlässt sie Dich schon nach gut 4 1/2 Stunden. Ich muss gestehen, dass ich ein wenig enttäuscht war.
Gleichzeitig aber war ich aber auch froh, weil ich nach der Frage von Laufhannes doch etwas skeptisch wurde und deshalb sicherheitshalber doch meine Garmin 310 XT an den anderen Arm geschnallt hatte. Die hält knapp 20 Stunden lang und das ließe sich noch etwas ausdehnen, wenn ich ein paar Erinnerungsfunktionen ausschalten würde.
Das ist auch nicht allzu viel, aber für einen City-Marathon reicht es allemal.

Wenn ich mir vorstelle, wie das war, als ich mit dem Laufen angefangen habe! Die erste Laufuhr war eine einfache Polar-Uhr. Die konnte kaum mehr als den Puls und die Geschwindigkeit messen, kostete aber 129 EUR. Eine unvorstellbar hohe Summe für etwas Plastik, dachte ich damals. Erst danach lernte ich mühsam, wie teuer Laufuhren sein können und wie viele davon ich in den wenigen Laufjahren noch kaufen würde.
Diese Anfängeruhr fristet seit Jahren ihr Dasein am Handgelenk meiner Mutter, die damit ihr „Nordic Walking“ Programm absolviert. Gute Lösung.
Dann kam die Polar 610 mit Fliehkraftmessung. Ein wirklich edles Teil, das mein Sohn seit etwa sechs Jahren verwendet. Diese Uhr war wirklich schon richtig gut, alleine der Makel mit der nicht so genauen Fliehkraftmessung ärgerte mich oft.
Und dann, als ich meinem Sohn etwas Gutes tun wollte – und mir auch – holte ich mir die Garmin 305 mit GPS, sehr exakt und so wunderschön. Mit ihr wurde mein Tempo bei den Mehrstundenläufen ruhiger und konstanter, die Ergebnisse wurden besser. Ihr erster Makel war die Akku-Laufzeit, obwohl ich die beiden Läufe in Biel damit noch problemlos bewältigen konnte. 10 – 12 Stunden hält der Akku, hieß es damals. Und ich dachte:
Wer braucht schon mehr als das?
Insgesamt hatte ich drei dieser Garmin 305 Uhren und keine funktioniert mehr, die Feuchtigkeit hat alle dahingerafft, das war ihr zweiter Makel.

Und dann, wenn Du merkst, dass 12 Stunden noch eher als Kurzstrecke durchgehen, wenn die Laufzeiten länger werden, dann suchst Du weiter. Die Garmin 310 XT zum Beispiel. 18 – 22 Stunden, offiziell, immerhin. Und das kombiniert mit einem aufladbaren Akku bedeutet, dass ich sogar die etwas längere Strecke des Thames Ring Race komplett mit der Garmin abbilden konnte, immerhin 94 Stunden und 44 Minuten lang. Auch hier habe ich mittlerweile meine zweite Uhr davon und auch hier hat die Feuchtigkeit des Himalaya der ersten Uhr den Todesstoß versetzt. Triathlon damit? Ja! Aber Regen? Wohl eher nicht.
Und die TomTom Uhr? Sie ist etwas ganz Besonderes. Sie ist schön am Handgelenk anzusehen, zweifellos. Und sie ist gemacht für die Millionen von Läufern, die zwei Mal die Woche 30 bis 60 Minuten lang ihre Hausstrecke abtraben, um dann einmal, vielleicht zwei Mal im Jahr sich an einen Marathon zu wagen, immer mit Blick auf die ominöse 4-Stunden-Marke. Für die ist das wirklich eine nette Alternative, für uns „harte Mädels“ und „harte Jungs“ ist die TomTom aber sicher nicht mehr als ein netter Anblick.
Die rund 1.500 Kilometer des „Millenium Quest“ Wettbewerbs jedenfalls würden sich mit dieser Uhr auch in der Kombination mit etlichen Notfall-Akkus wohl nicht abbilden lassen.
Fazit: Tom wird wohl in der Zukunft wieder ohne TomTom auskommen müssen.

Rheine

Aber ich wollte ja vom Hermannsweg erzählen und bin etwas abgeschweift.  Also den Faden wieder aufnehmen …
Andreas Haverkamp hat sich im Vorjahr schon daran versucht, gemeinsam unter anderem mit Sascha Horn. Der hat die gesamte Strecke gepackt, für Andreas aber blieb eine offene Wunde und der „Hermannsweg komplett nonstop“ als nonstop Lauf ein Ziel, die Motivation schlechthin. Ich bin froh, dass er das nun hinter sich hat. Für mich aber war dieser Weg nicht mehr als ein weiterer deutscher Fernwanderweg, ganz nett, vor allem die Städtchen, die man durchläuft, aber eben kein großes Ziel.

Nach dem Einstieg in die Strecke über die Straße „Hermannsweg“ in Rheine ging es noch im Dunklen flach voran. Wir hatten geplant, um 6 Uhr zu starten, ich hatte auf 5 Uhr gehofft, aber auch einen vorgezogenen Start um 22 Uhr am Vortag vorgeschlagen, aber es war dann 7.20 Uhr, bis wir wirklich auf der Strecke waren.
Und gleich verliefen wir uns einige Male.
Es dauerte einige Stunden, bis wir in einen vernünftigen Laufrhythmus kamen, aber dann klappte auch das Wege finden recht gut. Aber ich ärgerte mich doch die ganze Zeit über mich selbst, weil ich mich entschieden hatte, den Garmin Oregon mit dem Track des Hermannsweges zu Hause zu lassen, ein törichter Fehler, wie wir mindestens an zwei Stellen am Abend feststellen mussten. Wozu habe ich denn so ein tolles Teil, wenn ich es dann doch nicht bei mir trage?
Die ersten Kilometer sind ja im Wesentlichen flach, wenig aufregend und unspektakulär. Es ging über Feldwege, teilweise auch über nennenswerte, aber eher unschöne Straßenpassagen, oft jedoch über wunderschöne Waldwege, die angesichts des hervorragenden Wetters und des verfärbten Herbstlaubs, das sich schon heftige Gefechte mit der Gravitation lieferte, eine ganz neue Dimension des Laufens zeigten.

Wir versorgten uns im Wesentlichen über Verpflegungspunkte, die Andreas im Vorfeld angelegt hatte. Getränke und etwas Nahrung, die immer in schwarzen Müllbeuteln neben der Strecke deponiert waren, selbstverständlich alles vegan und gesund. Aber dennoch fehlte mir da etwas.
Schon in Tecklenburg hätte ich gerne eine Bar besucht, in Bad Iburg dann kam ich aber nicht an einem EDEKA-Laden vorbei.  Ich musste etwas eiskalte Cola haben, eine große Dose Energy-Drink, ein paar Cashew-Nüsse und ein Mandelhörnchen. So viel Sünde darf einfach sein, finde ich.
Und dann saßen wir auf dem Parkplatz in der Sonne, genossen diese kleinen Sünden und ich erinnerte mich an den Lauf im Herbst 2009 mit Susanne Alexi und dem Ultrayogi Jörg Schranz auf dem „schrägen O.“ rund um Oberhausen und dabei an die Pausen vor den Einkaufsgeschäften, wo wir uns auch etwas kauften und das im Sonnenschein tranken und aßen. Wie schön ist so ein Trainingslauf, wenn es nicht ausschließlich um Zeiten und Tempo geht, wenn man solche Situationen nutzen kann und einfach das Leben genießt!
In solchen Momenten schicke ich gerne ein Stoßgebet nach oben und bedanke mich dafür, ein Läufer zu sein, ein Läufer über längere Distanzen, bei denen genug Zeit bleibt für solche Erfrischungen.

Der Hermannsweg ist meistens ein Kammweg über die Höhen des Teutoburger Waldes. Du siehst also rechts und links ins Tal hinab. Die Höhen sind nicht allzu hoch, aber in der Summe des Weges kommen dann doch fast 4.000 positive Höhenmeter zusammen. Die Ausschilderung war wahrscheinlich mal fantastisch, als Hermann der Cherusker dort gelaufen ist. Im Laufe der folgenden 2.000 Jahre aber ist die eine oder andere Markierung aber abgefallen. Anders formuliert: selten habe ich mich so oft verlaufen wie auf dem Hermannsweg. Das hat schon unsere Mütchen gekühlt und hat mir immer wieder mein Hauptproblem des Laufs in Erinnerung gebracht.

Mein Hauptproblem während des gesamten Laufs aber war die etwas kürzer bemessene Zeit, die mir zur Verfügung stand. Ich musste am Samstag spätestens um 6 Uhr in der Grafschaft wieder losfahren, um dann noch vor 9 Uhr, vor der Ladenöffnung des Würzburger Neubert-Möbelhauses, im Laden zu sein. Wenn wir also am Freitag zu lange brauchen würden, dann hätte ich kaum mehr Möglichkeiten, ordentlich zu schlafen. Die Fahrt von Horn-Bad Meinberg nach Bielefeld, dann müsste ich noch drei Stunden nach Hause fahren, schlafen, duschen, all das schien mir nach zwei nächtlichen Verlaufern, die uns jeweils mindestens eine Stunde gekostet hatten, schwer machbar zu sein. Der verspätete Start und die vielen zeitraubenden Verlaufer verschärften dann noch mein Problem.
Aus diesem Grund stoppte ich die Begleitung von Andreas in Bielefeld auf der Habichtshöhe, ich duschte, aß und schlief dann bei ihm in der Wohnung, um ihn anschließend im Ziel abzuholen und nach Bielefeld zurück zu bringen. Es war eine gute Entscheidung, eine gute Lösung für uns beide.
Andreas konnte sein großes Ziel, das ihn ein Jahr lang beschäftigt hatte, erreichen, ich kam zu einem langen Lauf durch die Nacht, ohne meine Arbeit zu gefährden, alles war perfekt.Bismarckhöhe

Dass ich in Bielefeld noch einige Zeit mit Andreas Freundin Cordula über Ehe und Familie, über Verwandtschaft und Ernährung und über Gott und die Welt reden konnte, rundete den Freitag sogar noch ab. Ich hatte während des Laufs mit Andreas über die gleichen Themen geredet, aber oft andere Antworten erhalten. Vielleicht konnte ich hier und da meinen Anteil dazu beitragen, dass sich in der Zukunft manche dieser Antworten gleichen werden?

Es bleibt die Frage, ob ich das Ganze noch einmal wiederholen würde. Ich glaube nicht, dass ich diesen Weg erneut angehen würde, aber mit Andreas Haverkamp würde ich so einen ausgedehnten Trainingslauf sicher erneut wagen, dann aber vielleicht über den Westfalenweg?

TomTom und Tom

Eine „eierlegende Wollmilchsau“ ist es natürlich nicht, das TomTom Lauführchen, aber sollte das einen Vegetarier stören? Eier? Milch, Dairy Products? Schweinefleisch? Muss ich alles nicht haben. Ich will es in der Ernährung eher so, wie es die Amerikaner für ihr ganzes Leben empfehlen:
„K I S S“ – „Keep it simple, stupid“.

Ich war erstaunt, als mir angedient wurde, die brandneue TomTom Laufuhr zu testen. Zwar war und bin ich nicht der Erste, der das tut, aber eine solche Uhr selbst einem solchen Test unterziehen zu dürfen hat mich doch sehr gefreut. Und sie kam dann auch per Post, gleich am nächsten oder am übernächsten Tag.

20130919_134701_resizedSchon beim Auspacken dachte ich, dass die Uhr anders ist. Feiner, schöner, farbenfroher, variabler, Und sie ist auch leichter.
Eigentlich ist sie ideal auch als ganz normale Uhr zu tragen, dachte ich. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich seit mindestens einem Vierteljahrhundert – ja, ich bin schon so alt – keine normale Uhr mehr trage. Ich schaue lieber auf mein Mobiltelefon, wenn ich die Uhrzeit wissen will. Und die, wie ich finde, oft peinliche Protzerei, die sich oft mit dem Uhrenkauf und Uhrenbesitz verbindet, brauche ich auch nicht, will ich auch nicht.

Mir ist es stets ein Rätsel geblieben, wie jemand 20.000 EUR für ein mörderschweres und abgrundhässliches Zuhälterteil von Rolex ausgeben kann. Und selbst die feinen, edlen Nobeluhren. wie die berühmte Wendeuhr „Reverso“ von Jaeger-LeCoultre beispielsweise, erwecken in mir nicht einmal ein Zucken.
Nein, sage ich, Uhren, Rennautos, Zigarren und all diesen Kram überlasse ich den echten Männern unter uns.

Aber die TomTom Laufuhr ist da anders. Vielleicht ist es schon der Name, der mich fasziniert, vielleicht ist es auch einfach das moderne und geradlinige Design, das anspricht, aber diese Uhr habe ich seither nicht wieder ausgezogen. Nicht beim Laufen, nicht im privaten Leben, nicht auf der Arbeit und auch nicht in der Nacht beim Schlafen.

20130919_134739_resizedDie TomTom Laufuhr ist ja eigentlich gar keine Laufuhr. Sie ist eine Multifunktionsuhr, ideal auch zum Radfahren geeignet. Wenn ich mir da ansehe, wie kompliziert das Anschnallen der Uhr bei Garmin und Co. funktioniert und wie logisch und einfach es bei diesem Modell ist! Der Grund liegt im Wesentlichen daran, dass man sich erst einmal des eigentlichen Armbandes entledigt. Das ist nämlich immer das, was stört. Und man ersetzt es durch ein leider weit weniger schönes Gummiteil, das aber sehr funktional ist.
Das Schwimmen mit der Uhr werde ich aber erst in den nächsten Tagen und Wochen testen können, das aber wird nachgeholt. Und da freue ich mich darauf.

Ich habe seither zwar jeden meiner wenigen Läufe mit der Uhr bestritten, aber in meinem Regenerationsmonat September war ich ja eher körperschonend unterwegs. Ich werde die TomTom Uhr aber beim langen Lauf über den Hermannsweg dabei haben. Da werden sich auch Sachen zeigen wie Speicherkapazität und auch die Akkuleistung.
Aufgefallen ist mir bisher, dass die Bedienung anders ist wie man das von anderen Uhren kennt. Ich finde sogar, dass sie nicht wirklich intuitiv ist. Aber dennoch habe ich das Ding dann schon am ersten Abend nach Erhalt beim Trainingsläufchen mit dem TV Altendorf-Ersdorf dabei gehabt. Und es wurde gleich bestaunt.

Mein erster Eindruck nach kurzer Zeit ist, dass ich den einen angezeigten Wert, den ich sehe, sehr gut finde. Das Umschalten auf die anderen Werte allerdings finde ich kompliziert. Wie das gehen soll, ohne langsam zu werden, wenn der Läufer am Limit läuft und die Atemfrequenz hoch, die Intelligenz aber situationsbedingt niedrig ist?
Aber so sind sie halt, die alten Männer. Neue Techniken lernen die eben nur noch sehr schwer.
Und man muss eben auch einräumen, dass beides eben nicht geht: eine schlanke Uhr mit nicht überdimensioniertem Display und alle wichtigen Daten im „first view“ Bereich.
Bei meiner Garmin Forerunner 310 habe ich stets vier Werte im Blick, meist die gleichen, manchmal aber stelle ich die Darstellung um.
Vor allem die Information, in welcher Höhe über dem Meeresspiegel ich gerade bin, brauche ich beim üblichen Trainingslauf nicht, aber die Laufzeit, die Laufgeschwindigkeit, die kumulierte Laufgeschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke sind mir schon einigermaßen wichtig. Aber in den Bergen muss dann meist die Laufgeschwindigkeit eine Etage tiefer in den „second view“ Bereich rutschen, weil mir da das Wissen um die Höhe schon wichtig ist, damit ich mir die wenigen Kräfte noch so einteilen kann, dass ich es noch bis zum nächsten Gipfel schaffe.
All das fällt bei der TomTom Multifunktionsuhr aber schwer, dafür aber ist sie optisch ansehnlich und sie macht auch mit einem Sportsakko eine gute Figur.

Keine „eierlegende Wollmilchsau“ ist sie also. Aber das wäre ja auch ein wenig zu viel verlangt.

Von jetzt an werde ich sie fünf Wochen lang intensiver testen als bislang, die Laufumfänge werden sich ja nun auch wieder steigern. Und dann berichte ich erneut.
Egal aber, wie dieser Test ausgehen wird, eines bedauere ich schon jetzt.
Tom muss die TomTom wieder abgeben. Am 18. November, an Tom’s Geburtstag.

Ab dann wird Tom wieder ohne TomTom unterwegs sein müssen …TomTom Runner_grau_Herzfreuqenzmonitor

Hermann, Hermann und Hermann

„An einem Sommermorgen, da nimm den Wanderstab. Es fallen deine Sorgen wie Nebel von dir ab.“Theodor Fontane

:
PlanungWenn wir längere Läufe planen, dann nehmen wir uns dafür viel Zeit, ganz viel Zeit. Da wird langfristig geplant, oft Monate, manchmal Jahre im Voraus. Geplant wird die Anreise mit dem Flugzeug, mit dem Auto, mit dem Fahrrad, da werden die entstehenden Kosten kalkuliert, Übernachtungsmöglichkeiten werden ergoogelt und gebucht, man sieht sich im Detail die Strecke an, bemüht unter Umständen sogar Google Earth, um sich die Strecke, die gelaufen werden soll, wirklich bildlich vorstellen zu können man fragt im Freundeskreis herum, ob auch einige der Lauffreunde bei diesem oder jenem Lauf dabei sind.
Man sucht das Internet kreuz und quer nach Berichten und Fotos ab, hofft, Hinweise zu finden, die einem den einen oder anderen Fehler ersparen helfen. Man macht sich erste und letzte Gedanken über das Material, das man für solch einen langen Lauf braucht, ob in der Wüste, im Eis, auf dem Berg oder im Moor.
Dabei gilt: je länger eine Strecke ist, desto langfristiger und detaillierter ist die Vorplanung.

Ich aber liebe auch diese Art Läufe:
Zum Beispiel, wenn „der Hexer“ Michael Frenz über Facebook anfragt, ob denn jemand spontan Lust hätte, von Detmold nach Paderborn zu laufen. Einfach so, mitten in der Woche. Viel Regen war bestellt, die Temperatur war herunter geregelt, die Bahnstrecke für den Rückweg von Paderborn nach Detmold war nicht intakt, beste Voraussetzungen also für uns.
Der Lauf aber war, abgesehen davon, dass er eben sehr nass war, vor allem am Ende, sehr nett. Ich hatte leider eine falsche Entscheidung bezüglich der Schuhe getroffen und habe auf die HOKAs verzichtet, ein Fehler, der mir schon ab Kilometer 20 klar gemacht hat, dass ich mich in diese klobigen Dinger wohl verliebt haben muss. Aber Michael war nachsichtig mit mir und hat geduldet, dass ich noch ein wenig langsamer war wie geplant.

HOder ein anderes Beispiel: wenn Andreas Haferkamp, alias „Hermann, der Einladende“, mich, in diesem Fall alias „Hermann, der Eingeladene“, zum Hermann einlädt.
So sollen die rund 156 Kilometer auf dem legendären Herrmannsweg am 24.-25. Oktober nonstop bewältigt werden, idealerweise in 36 Stunden, gerne aber auch zeitlich etwas ausgedehnter.
Für all diejenigen, die genausowenig wie ich wussten, dass der jährliche Hermannsweg-Lauf nur einen sehr kleinen Teil des Herrmannsweges darstellt, eben nur knapp 32 dieser rund 156 Kilometer, sei gesagt, dass der Hermannsweg einer der bekanntesten Wanderwege Deutschlands ist und als Kammweg des Teutoburger Waldes von Rheine bis hinauf auf den Lippischen Velmerstot verläuft.

Entlang dieses 156 km langen Weges findet man viele Sehenswürdigkeiten, wie das „Hockende Weib“ der Dörenther Klippen, Deutschlands größtes Freilicht-Musiktheater in Tecklenburg, das Schloss Iburg mit seinem barocken Rittersaal, die Sparrenburg in Bielefeld und natürlich das Hermannsdenkmal in Detmold. Aha, denke ich, da war ich doch mit Michael Frenz gerade erst?

Historisch soll dieser Weg an die Varusschlacht erinnern, in welcher Hermann der Cherusker als Anführer der Germanen vor 2000 Jahren eine entscheidende Schlacht gegen die Römer gewann. Hermann der Cherusker, der in Rom als Mündel angenommen, von den Römern als Soldat ausgebildet und in Kroatien die Kampfkunst der Römer real studieren konnte, wurde von Martin Luther so genannt, die Römer aber nannten ihn Arminius. Gut, dass Luther ihn da anders genannt hat, ich würde ja nicht so gerne als „Arminius, der Eingeladene“ mit „Arminius, dem Einladenden“ auf dem Arminiusweg unter anderem zum Arminiusdenkmal gehen.
Gut auch, dass wir nicht Hermanns Lebensweg von Germanien über Rom nach Kroatien und zurück nach Germanien laufen müssen, da würden zwei Tage innerhalb einer Woche wohl nicht reichen. Außerdem wäre es sehr schwer, vorab alle etwa 30 Kilometer ein Depot an Getränken und Nahrung anzulegen.
VarusschlachtWelche Läufe tummeln sich dort alle auf dem Hermannsweg!
Der bekannteste ist wohl der kurze Hermannsweg-Lauf, den ich schon wegen der fehlenden Länge seit Jahren nicht mehr gelaufen bin. Im nächsten Jahr wird es dort den „Double H – Hermannsweg extrem“ über 63 Kilometer geben, auch eingeladen und organisiert von Andreas Haferkamp, aber unzählige Laufkollegen sind den ganzen Hermannsweg schon komplett gelaufen, teilweise nonstop, oft aber auch als Etappenlauf.

Rekorde brechen wollen Andreas Haferkamp, alias „Hermann, der Einladende“, und ich, alias „Hermann, der Eingeladene“, beide nicht. Ich würde es bei meinem schlechten Trainingszustand auch gar nicht erst versuchen wollen. Nach dem UTMB Ende August habe ich mir ja einen Monat der Regeneration verschrieben und ich wollte dann, so war der Plan, im Oktober bis Mitte November die Trainingsumfänge wieder so weit steigern, dass ich die 141 Kilometer des KoBoLT von Michael Eßer und Andreas Spiekermann am 23.-24. November einigermaßen bewältigen kann.
Diese spontanen 156 Kilometer auf dem Hermannsweg kommen also eher zur Unzeit, einen Monat zu früh – und damit genau richtig.

Wie ich oben schon geschrieben habe, ich liebe ja diese Art Läufe, die Läufe, die in etwa so vereinbart werden wie manche einen Kneipenbesuch unter Freunden vereinbaren.
„Hast Du in zwei Wochen schon etwas vor? Wollen wir dann in die Kneipe um die Ecke gehen, etwas trinken und dabei Fußball auf Sky ansehen?“
Bei uns entfallen halt die Kneipe, das Bier und natürlich auch der Fußball. Dafür kommen bei uns halt viel mehr Kilometer zusammen als beim Kneipenbesuch.

Sport ansehen ist zwar schön, den Trainingszustand verbessern tut Sport aber nur, wenn Du ihn auch machst.
Es ist da wie so oft im Leben bei den Dingen, die wirklich schön sind, wie beim Essen beispielsweise: Zusehen alleine macht nicht satt, reicht nicht aus.

Und so laufen wir auf dem Hermannsweg und denken an Hermann, den Cherusker, an den, der „Germanien“ ein Stück weit befreit hat.
Auch, um uns von den Alltagssorgen zu befreien.
Und auch, weil ich solche spontanen Läufe so sehr liebe.
Herrmannshöhen

Glücklich gefinished …

14 Tage lang habe ich jetzt mein „raw vegan experiment“ erlebt.
14 Tage, in denen ich viele neue Menschen kennenlernen durfte, viele neue Denkweisen erlebte, viele Tipps und Rezepte gemailt bekam und auch allgemein sehr viel gelernt habe.

Ob es die Wirkung der Folsäure aus Obst auf die Leber ist oder auch, wie gesund in so einer Ernährungssituation eine frische Avocado ist, dass man eine Kiwi besser mit Schale und braune Champignons besser roh isst, alles brachte mich ein Stück weiter.
Und wer geglaubt hat, ich falle sofort nach dem Ende des Experiments über das nächstgelegene Brötchen her, das es nicht schnell genug ins Körbchen geschafft hat, der irrt gewaltig.
Einzig eine Honigwaffel gönnte ich mir auf dem ersten Weg ins Büro am Morgen nach dem Experiment.
Das richtige Frühstück aber wird es wieder roh vegan geben, auch nach den fest definierten 14 Tagen.
GoodByeIch schaue zurück und sage „Good Bye“ zu einer Ernährungsart, die mich hin- und hergerissen hat.
Da gibt es Dinge, die ich wirklich vermisst habe: einen duftenden Jasmin-Tee beispielsweise, ungesüßt, natürlich, aber so wohlig von innen wärmend. In der Pfanne gebratene Pilze, die, mit etwas Limetten-Salz gewürzt, Dir schon aus der Küche entgegen duften. Ich habe aber auch mal einen gekühlten Energy-Drink vermisst, obwohl ich weiß, dass der Zucker darin vieles kaputt macht, was man sich auf einer anderen Seite mühsam an- oder abtrainiert hat.
Da gibt es aber auch Dinge, die einfach fantastisch waren: es hat sich ein Körpergefühl eingestellt, das ich so lange vermisst habe.
Du fühlst Dich leicht und frei, das Leben scheint sich aus der Körpermitte auf den ganzen Körper zu verteilen. Du fühlst Dich verantwortungsbewusst und gut, weil Du nur Nahrung zu Dir nimmst, die unverdächtig ist, dem menschlichen Körper zu schaden, Nahrung, die auch unsere Vorfahren so hätten zu sich nehmen können.
Laktoseintoleranz, Allergien gegen Weizen und Roggen, Aufnahme von Antibiotika und anderen Giftstoffen durch den Konsum von Eiern und anderen tierischen Produkten, viele der bekannten problematischen Körperreaktionen entfallen, Körperreaktionen, die im besten Falle „nur“ Energie kosten, aber diesen Preis will ich nicht mehr bezahlen. Auch deshalb fühlst Du Dich frisch und vital, energiegeladen und frei. Und Du beteiligst Dich nicht mehr an der Ausbeutung der Tiere, trägst nichts bei zum Tierleid auf dieser Welt.

Ich schaue nach vorn und sage „Hello“ zu einem Lebensentwurf, der mich schon immer fasziniert hat.
Der Lebensentwurf, der uns tagtäglich vom Mainstream der Gesellschaft vorgebetet wird, über die Medien transportiert und in jedem Supermarkt zu erleben, der kann es für mich jedenfalls nicht sein. Und als wäre diese Einsicht nicht schon genug, liefen gestern Abend auf ARTE, zweifellos kein Sender für die Vielen, gleich zwei Sendungen hintereinander, die beide diesen faszinierenden Lebensentwurf unterstreichen.
„Weniger ist mehr“ und „Kein Müll“ waren zwei Sendungen, die mal wieder klar machten, dass es einfach nicht genug sein kann, auf der ewigen Jagd nach Geld und Besitz zu sein und auch nicht, dass unser Verbrauch so riesig sein muss, dass unzählige Müllhalden noch Generationen später Zeugnis ablegen von unserem aktuellen Wahnsinn auf diesem Planeten, diesem Planeten, der aber dann der Rohstoffe, die mal in Hülle und Fülle vorhanden waren, beraubt sein wird.
Verantwortung und Nachhaltigkeit sind da Stichworte, die mir einfallen. Und da passt der unkonventionelle Lebensentwurf des Vegetariers, der ich ja schon viele Jahre lang bin, des Veganers und des Rohkost-Veganers hervorragend dazu. Da bin ich sicher gefordert, eine für mich passende Antwort zu finden.Müll

Was hat sich körperlich bei mir getan?

Die erste Frage ist immer die nach der Fitness. Ich fühle mich da gut aufgestellt, schon deshalb, weil ich keine unnötigen Pfunde mit mir herumschleppen muss, na ja, zumindest nicht mehr so viele davon. Nun hatte ich ja spätestens nach dem Nepal-Darmvirus sowieso stark abgenommen, was mir aber vor allem sehr gut gefällt, ist, dass ich dort merklich Fett abbauen konnte, wo es am Schönsten ist: am „Schwimmring“ über den Hüften, ganz sicher meiner Problemzone Nummer 1. Der totale Entzug von zusätzlichem Zucker und industriellen Fetten hat den Körper schon nach so kurzer Zeit dazu gezwungen, sich an meine Fettreserven heran zu machen. Und es hat funktioniert, prima.

Ob und wie ich im Moment läuferische Herausforderungen meistern kann, weiß ich nicht. Ich bin wenig gelaufen in den letzten Wochen, es war ein Regenerationsmonat. Mein Gefühl aber sagt mir, dass sich da gar nicht so viel verändert haben dürfte. Überprüfen werde ich das heute Abend beim Lauf in Sinzig. Mal sehen, wie es klappt, wieder einen Marathon zu traben.
Interessant ist für mich auch gewesen, zu beobachten, wie sich das Gewicht verändert hat. Obwohl die reine Zahl, die man auf die Waage bringt, nur wenig aussagt, weil ich die Trennung zwischen Fettanteil, Wasseranteil und Muskelanteil nicht vornehmen kann. Aber ich habe etwas Gewicht verloren, nicht allzu viel. Und ich glaube, dass ich dieses Gewicht vor allem aus den Problemzonen geschnitten habe. Ein nennenswerter Muskelabbau hat hoffentlich nicht stattgefunden – und falls doch, dann kann ich diesen Mangel im Oktober, dem Monat, in dem wieder intensiver gelaufen werden wird, leicht und schnell wieder ausgleichen.

Der Stuhl und der Stuhlgang, sicher kein wirklich appetitliches Thema, ist auch ein paar Zeilen wert.
Am Anfang und jetzt auch wieder am Ende der Experimentierzeit war der Stuhl weich und die gute Regel, dass man, idealerweise täglich um die gleiche Uhrzeit, ein Mal pro Tag seinen Stuhlgang haben sollte, konnte nicht eingehalten werden. Manchmal waren es drei Mal am Tag, die ich auf das „stille Örtchen“ musste. Dabei waren die Konsistenz und Farbe ungewohnt, deutlich anders als bei der bisherigen Kost.
Interessant fand ich, dass die Menge, die ausgeschieden wurde, deutlich geringer war als früher, obwohl ich ja signifikant mehr gegessen habe als normal. Der verwertbare Anteil bei der Rohkost ist also offensichtlich erheblich höher als bei normaler vegetarischer Kost und mutmaßlich noch viel höher als bei der „Mainstream-Ernährung“. Vielleicht erklärt das den Umstand, dass man so mit erheblich weniger Kalorien auskommt als es die konventionellen Tabellen vorgeben.
Ich konnte sowieso nie wirklich die Frage beantworten, warum jemand, der dick ist und offensichtlich über Fettreserven verfügt, die ihn monatelang am Leben erhalten sollten, Hunger hat. Wozu legt der Körper denn Fettreserven an, wenn nicht für den Notfall? Aber wenn dieser dann eintritt, warum muss der Mensch dann dennoch etwas essen, weil die Fettreserven da nicht ausreichen? Dabei ist die Antwort so einfach: es sind die Nährstoffe, die im Essen enthalten sind, die fehlen.

Ein amerikanischer Ayurveda-Arzt, bei dem ich vor Jahren mal ayurvedische Anwendungen am schönen Starnberger See bekam, lebt beispielsweise von 800 – 900 kcal pro Tag. Und das seit Jahren und sehr glücklich. Er sagte mir, dass sein Geheimnis der Umstand wäre, viele Wildkräuter zu suchen und zu sammeln. Der Körper bräuchte ein gewisses Maß an Bitterstoffen und sei so lange hungrig, bis er diese bekäme. Gibst Du ihm die reichlich und früh, dann bist Du auch früh satt.

Ich glaube schon lange nicht mehr an die konventionelle Lehre vom Doofenspiel „Kalorienzählen“. Das ist ein Erklärungsmodell, das die komplizierte Wirklichkeit nur unzureichend und deutlich vereinfacht darstellt.
Es erklärt eben nicht den Umstand, dass ein Mensch in unterschiedlichen Situationen Kalorien unterschiedlich verwertet. Wenn Du beispielsweise eine Diät machst, dann lernt der Körper, mit weniger Kalorien auszukommen. Endet die Diät, vergisst der Körper aber das neu Gelernte nicht sofort. Das Resultat ist, dass Du mit der alten Menge an Nahrung noch dicker wirst, weil der Körper eben mehr rausholen kann aus jeder zugeführten Kalorie.
Oder andersherum: es gibt viele Menschen, die 4.000 kcal oder mehr täglich zu sich nehmen. 2.000 kcal – 3.000 kcal braucht der Mensch nach den gängigen Modellen pro Tag. Wenn Du nun die überschüssigen Kalorien nimmst und in eine daraus zu gewinnende Fettmenge umrechnest, dann müssten diese Menschen nicht nur dick sein, sondern auch permanent dicker werden. Das aber tun sie nicht, weil sich irgendwann ein neues Gleichgewicht auf hohem Niveau einstellt.
Nun suche ich mein neues Gleichgewicht auf niedrigerem Niveau.

Wie geht es für mich weiter?

Ganz sicher bin ich mir noch nicht. Ich will auf jeden Fall sehr viel von diesen zwei Wochen beibehalten. Ein vollwertiges Rohkostfrühstück, eine Avocado als Snack zwischendurch, möglichst wenig Zucker in der Nahrung, das sind gute Dinge. Die Milch habe ich ja schon sehr lange aus meinem Leben eliminiert und auch weitgehend die anderen „Dairy Products“. Nur der Verzicht auf Käse wird mir schwer fallen, befürchte ich.
Auch den Konsum von Weizen- und Roggenprodukten hatte ich schon seit Jahren minimiert, ich hoffe, dass er durch die Erfahrungen der letzten Tage fast auf Null sinkt.
Wenn ich aber sehr viel Rohkost in meinen Speiseplan integrieren will, so will ich dann doch hin oder wieder Pilze braten, zusammen mit einem Stück Tofu. Ich will auch mit meiner Familie gemeinsam mal wieder schön warm zu Abend essen, auch wenn es vielleicht nicht die reine Lehre ist.
Freiheit
Aber essen ist eben mehr als nur Nahrungsaufnahme. Essen ist auch ein gesellschaftlicher Akt, etwas, das Menschen verbindet. Essen ist auch Kultur und sogar etwas Kunst.
Auch deshalb freue ich mich, dass ich mich nun frei entscheiden kann, ohne durch die Medien erzeugte Vorurteile gegen vegane oder roh vegane Kost, aber auch ohne messiastische Reue, wenn ich mich mal für etwas entscheide, was eigentlich nicht auf dem Speiseplan stehen sollte.
Für diese Freiheit und diese Erfahrung bin ich dankbar und ich werde es immer sein.

Und noch etwas:
Es ist jetzt mehr als ein Jahr her, dass ich der „Veggie-Messias“ genannt wurde.
(Lies hier den Artikel „Veggie-Messias?“ von damals)
Obwohl ich nicht messiastisch sein will, frage ich mich, ob ich irgendwann der „Vegan-Messias“ genannt werde?