Was für eine geile Strecke …

Nach den 400 Kilometern des „Thames Ring Race“ vom letzten Wochenende war ich noch nicht richtig regeneriert, zudem bekam ich am Dienstagabend zuerst leichte Kopfschmerzen, dann Bauchschmerzen, Fieber und einen Darminfekt, der mich bis Freitagfrüh im Griff hatte.
Lauter gute Gründe, an diesem Wochenende nicht allzu viel zu tun.
Trail-ManiakWas machst Du aber, wenn an diesem Wochenende der TRAIL-MANIAK Pitztal Gletscher Ultra stattfindet und Du dort für die 95 K Distanz gemeldet bist?
Ich habe über diese Frage lange gegrübelt und viele Meinungen eingeholt.
Gar nicht laufen und einfach die schöne Landschaft genießen?
Das ist auch keine Alternative, weil  ich mich gut genug kenne, dass ich dann nur die Zeit vertrödeln würde.
Den 13 K Einsteiger Trail-Lauf mitmachen?
Mit solchen Distanzen fange ich wirklich nicht an, schon gar nicht, wenn die Veranstaltung immerhin 9 Autostunden von mir zu Hause entfernt ist.
Doch den 95 K Trail machen?
Spät ins Bett kommen, sehr früh raus, auch noch die Nacht zum Sonntag durchlaufen und das in meinem Zustand? Nee, an diesem Wochenende wollte ich das nicht auf mich nehmen, obwohl ich immer ein kleines Problem damit habe, wenn ich eine Strecke laufe, die kürzer ist als die Hauptstrecke des Events.
Also den 42 K Bergmarathon laufen.
Das heißt schlafen bis nach 7 Uhr am Morgen, ordentlich frühstücken, ein zweites und finales Racebriefing um 9 Uhr und ein Start um 10 Uhr.

Die Maximalzeit betrug laut Ausschreibung 9 Stunden, weil Mario Schönherr und Michi Raab gut drauf waren, gab es vom Anfang an eine Stunde „gratis“ oben drauf. Wie lange braucht man für solch einen Lauf?
Beim Gondo-Event hatte ich 6.15 Stunden und 6.45 Stunden gehabt und kam mir extrem langsam vor. Wie sehr ich in diesem Punkt irrte!
Direkt nachdem ich mich für das „Downgrading“ vom 95 K auf den 42 K entschieden hatte, klingelte mich Didi Beiderbeck mit der Frage an, ob ich ihn dort guiden könnte. Kann ich, sagte ich gerne. Ich weiß, dass Didi zuvor eine ellenlange Telefonliste abtelefoniert hatte, wo auch zumindest mit Birte Döring eine Läuferin dabei war, die Didi überhaupt nicht kannte.
Wie sagte doch John Wayne im Film „The Fighting Seabees“: „It’s a dirty job, but somebody has to do it.“
Didi und ich trafen uns kurz vor dem Start im Läuferzelt, bastelten das Seil um unsere Hüften und gingen nach dem Startschuss gemächlich los.

Nicht gemächlich los aber ging der Trail. Gleich auf den ersten 3 Kilometern waren 600 Höhenmeter zu bewältigen, das aber war noch ein relativ leichtes Unterfangen, weil sich vor uns oft ein Stau bildete und wir dadurch immer wieder eingebremst wurden. Eigentlich blieb Dir auch nichts anderes übrig, als das Tempo Deiner Vor-Läufer mitzugehen, nicht schneller, nicht langsamer. Und dann kommt nach der Seilbahn-Mittelstation irgendwann auch die Bergstation und damit Wasser, Isodrink, Red Bull in verschiedenen Variationen und etwas, was ich bisher nicht kannte. CLIF heißt ein Riegel, der für mich einfach perfekt ist. Er schmeckt richtig gut, ist weder hart und trocken noch weich und klebrig, sondern er hat eine Konsistenz, die sehr angenehm ist. Diese Riegel haben das Zeug, meine Lieblingssnacks auf den Bergen zu werden, eine echte Entdeckung!
(Hinweis: CLIF Bars bei http://www.bergfreunde.de)
Blueberry_CrispCrunchy_Peanut_ButterBei dieser ersten, wirklich sehr frühen, Labestation habe ich auch endlich einmal den Laufspass.de-Betreiber Thomas Schmidtkonz persönlich kennen gelernt. Am Abend sollte ich auch noch Jörg Kornfeld kennenlernen, beides Läuferkollegen, von denen man viel auf Facebook liest, mit denen man aber bis dato noch nie direkt kommuniziert hat. Auch zwei kleine Gewinne für mich.
Wir wussten, dass die nächste Labestation sehr weit weg sein würde, also gönnten wir uns ein paar Minuten Ruhe in der Sonne der Berge und stritten und danach mit Thomas und einer weiteren Läuferin um die „rote Laterne“.
Rechts herum um den Rifflsee und dann begann eine lange und sehr trailige Passage, die uns ständig schräg nach oben und weit weg von der Rifflsee-Bergbahn führte. Und wo Trail draufstand war auch Trail drin. Echter Trail. Da waren Klettersteigpassagen verpackt, wo Du Dir mich Eisen-Fixseilen helfen musstest, da gab es in den Stein eingelassene Metalltritte, kurz, es war ein Stück Welt, wie es kaum schöner sein konnte.

Chocolate_Almond_FudgeChocolate_Chip

Und Didi und ich waren langsam. Sehr langsam.
Um die um eine Stunde verlängerte Zeitvorgabe zu erfüllen, darfst Du im Schnitt nicht mehr Zeit brauchen als 14 Minuten, Pausen inklusive. Und wir waren nach einem Viertel der Strecke schon kumuliert bei über 18 Minuten. Da begann ich darüber nachzudenken, dass wir eventuell keine Finisher werden könnten. Und da begann ich auch, zu treiben, zu ziehen und einen Schlag schneller zu laufen. Es endete aber immer damit, dass wir eben frisch gewonnenen Raum durch ein Atem-Päuschen schon wieder verloren.
Nach 13.8 Kilometern kamen Didi und ich dann überein, dass das wohl nichts ist an diesem Tage in dieser Situation an diesem Berg und ich bat den direkt vor uns laufenden Detlef, Didi zu übernehmen.
Und ich hatte noch fast 30 Kilometer Zeit, ein wenig Luft zwischen die rote Laterne und mich zu bringen. Lange war da aber niemand. Aber dann traf ich die ersten Läuferinnen und Läufer, später überholte ich dann Grace Sacher und ich überholte und überholte und muss mich wohl für die vor mir Laufenden wie eine Lokomotive angehört haben, die laut schnaubend und donnernd durch das Gebirge fuhr. Meistens ließ man mich sofort passieren.
Und weil jeder Loop auch einen Wendepunkt hat, ging es irgendwann zurück, ein steiles Sandstück herunter, nicht aber, ohne zuvor einen Panoramablick zu bieten, wie Du ihn nur sehr selten hast. Dieser Ausblick, gepaart mit echtem Kaiserwetter, wäre schon allein die Mühe Wert gewesen, dorthin zu laufen.

Nach der zweiten Labestation, wieder mit CLIF Bars, Red Bull, viel Wasser und etwas Iso, ging es daran, aus meiner kumulierten Zeit, die ich auf 15 Minuten 30 Sekunden gedrückt hatte, eine gute Zeit zu machen. Da kam der lange und flach abfallende Forstweg bis nach Mandalfen gerade recht. Unter fünf Minuten pro Kilometer lief ich die vielen Kilometerchen ins Tal und drückte die kumulierte Zeit auf 12 Minuten und 14 Sekunden, immerhin.
Das Ziel war auch die Durchgangsstation für die Zwischenzeit-Messung und auch die dritte Labestation, gekrönt mir schon trinkfertig eingeschenkten Bierbechern mit alkoholfreiem Erdinger Weißbier. So ein Becher musste natürlich rein, kühl, köstlich, aufbauend.
Es ging noch zwei weitere Kilometer leicht abwärts, ich trabte gemeinsam mit Karin Walder und ich dachte, dass ich für die noch anstehenden 15 Kilometer vielleicht noch 3.30 Stunden oder 3.45 Stunden benötigen würde, nachdem die ersten 27 Kilometer mit 4:50 Stunden trotz des langsamen Starts so gut gelaufen sind. Das aber war eine klassische Fehleinschätzung.
Gut, es waren, als es nach links in den Berg ging, ziemlich genau 1.000 Höhenmeter, die zu bewältigen waren. Und weil das Pitztal kein Tal wie andere ist, sondern eher ein in Länge und Breite geschrumpftes Tal, ist da alles steiler rauf und runter als anderswo.

Beim Aufstieg sammelte ich Läufer ein wie selten und ich fühlte mich gut. Dank des Thames Ring und dank der Darmerkrankungen vor und nach diesem Event hatte ich am vergangenen Freitag das niedrigste Gewicht auf die Waage gebracht, das ich seit meiner Jugend hatte. Und das hilft sehr beim Aufstieg. Trotzdem war ich am Ende froh, dass es vorbei war. Gerade die letzten dreihundert Höhenmeter in der Sonne waren extrem steil. Meine kumulierte Zeit sank trotz der 1.000 Höhenmeter auch nur auf 13 Minuten und 49 Sekunden je Kilometer ab.
Und von nun an geht es ja „nur noch runter“.

Dieser Downhill aber war der härteste Downhill, den ich je erlebt habe. Nicht einmal die schwierigen Passagen des PTL oder des TdG hätten da mithalten können. Steinig und wirklich supersteil am Anfang, dann kamen längere Passagen über Schneefelder, insgesamt sicher ein Kilometer lang. Da war das Rutschen auf dem Hintern oft noch die beste Idee, ansonsten musst Du Deine Hacken fest in den Schnee drücken und mutig viel Körpergewicht drauf geben. Feigheit wird sofort bestraft, insgesamt drei Mal durfte ich den Boden küssen.
Noch schwerer als diese Downhillpassage auf dem Schneefeld war aber eine Schneefeld Querung an einem recht steilen Stück. Jeden Fuß bewusst und kontrolliert aufsetzen, langsam sein, denn wenn Du da ausrutschst, dann findest Du Dich am unteren Ende des Schneefelds wieder.
Meine kumulierte Zeit erhöhte sich permanent.
Mann, dachte ich, Du bist nicht einmal in der Lage, im Downhill eine kumulierte Zeit von 13:49 nach unten zu korrigieren? Wo bist Du hier?

Irgendwann war der Schnee weg und das nasse Gras begann. Die Latschenkiefern begannen. Und unter denen mussten wir durch. Jeder Läufer über 120 Zentimeter Körpergröße hatte damit seine Probleme und viele Läufer haben am Ende eine Blessur auf der Stirn gehabt. Du schaust nach unten, weil es steil ist und matschig, steinig und nass. Du schaust aber auch nach oben, weil immer wieder die Latschenkiefern Brücken gebaut haben. Und so ging es rund 1.300 Höhenmeter bis hinunter ins Tal. Endlos.
Im Tal angekommen hatte ich eine kumulierte Zeit von 14 Minuten und 45 Sekunden erreicht. Mit einem einfachen Dreisatz wäre jetzt auszurechnen, wie lange ich effektiv für jeden Downhill-Kilometer gebraucht habe. Ich kann es nicht mehr, ich will es auch gar nicht wissen, es ist einfach zu traurig.

Unten im Tal ging es dann erst einmal rund 300 Meter lang nach links zur letzten Labestation beim Kilometer 36. In dieser Phase kam mir Stefanie Lieb entgegen, die beim 95 K Ultra an dieser Station aufhören musste, weil sie die Cut-Off Zeit überschritten hatte. Steffi die Schnelle hat den Cut-Off nicht erreicht!
Beim 95 K Ultra haben insgesamt sowieso nur 10 Teilnehmer die gesamte Strecke bewältigen können, die anderen wollten oder mussten vorzeitig unter die Dusche. Es soll wirklich niemand sagen, dass das im Pitztal kein Trail war oder das das einfach war!

9 Stunden und einige Minuten waren nun vergangen, die ursprüngliche Maximalzeit für den Marathon war abgelaufen, aber noch hatte ich ausreichend Zeit, das Ding innerhalb der „Bonus-Stunde“ fertig zu rocken. Noch 6 Kilometer Forstweg, permanent um insgesamt 300 Höhenmeter ansteigend. Ich entschied mich für eine Mischung aus Laufen und schnellem Gehen, ich holte Steffi ein, übholte noch drei oder vier andere Teilnehmer, aber auf halber Strecke ist dann doch das Entsetzliche geschehen: ich wurde überholt!
Seit der Trennung von Didi gab es nur Ranking-Verbesserungen und nun das!
Ich heftete mich an die Fersen des Delinquenten und schob ihn vor mir her. Er zog mich hinter sich her und ich kam nicht wieder ran, er kam nicht wirklich weg. Und so rannten wir am Ende immer schneller bis ins Ziel.

Ein langer roter Teppich, das riesige Red Bull – Tor, eine jubelnde Menge, etliche Hände, die ich abklatschen durfte, es war himmlisch. Und es war ein verdienter Lohn für insgesamt 9 Stunden und 45 Minuten „hardloop“, wie die Niederländer sagen.
Eine Veranstaltung war nun fast vorbei, die ihresgleichen sucht. Hochprofessionell organisiert, beste Wetterbedingungen, super trailige Laufstrecken, die mich bis an die Grenze forderten. Die anfängliche Sorge, ich könnte nach dem Marathon noch nicht ausgelastet sein, war unnötig. Es war genau das, was ich am Samstag brauchte. Und glücklicherweise auch nicht mehr.
Aber allem voran war es vor allem eines:

WAS FÜR EINE GEILE STRECKE WAR DENN DAS DA IM PITZTAL!
Tor

Verbier – oder an fremden Wassern weinen …

Ich bin wieder zurück. Eine ganze Nacht durchgefahren, 700 Kilometer durch die Nacht, immer wieder mit einem kleinen Stop auf einem Parkplatz neben der Autobahn, immer dann, wenn die Augen zuzufallen drohten. Und ich bin immer noch traurig, deprimiert und noch immer weine ich ein wenig.

Der Trail Verbier St. Bernard sollte der letzte große Alpentest sein vor dem PTL und daher hatte ich nur wenig Ziele. Ankommen wollte ich, nicht mehr. Nicht auf Zeit laufen, nicht auf eine Platzierung laufen, nur ankommen. Als ob das so leicht wäre …
Immer gingen mir die Bilder vom Trail des Canyon du Verdon durch den Kopf, von dem Trail, bei dem ich nach 45 Kilometern Schluss gemacht hatte. Ich wusste genau, warum mir das passiert ist und deshalb habe für den Trail Verbier St. Bernard alles anders, alles richtig gemacht.

Ich bin alleine angereist, damit ich den Kopf frei hatte und sich keine Gedanken ins Bewusstsein schleichen können, was passiert, wenn Du früher oder später ankommst. Ich bin langsam losgelaufen, das allererste Mal wirklich von ganz hinten. Und ich habe mich immer geschimpft, wenn ich mal wieder angefangen habe, zu rechnen, nachzurechnen und zu spekulieren, nach jedem Kilometer neu zu prognostizieren, wann Du an welchem Punkt sein könntest.
Es war so entspannend, so schön.

Ich startete schon am Freitag, am Vortag und gönnte mir noch einen Abstecher zu meinen Eltern, die fast an der Fahrtstrecke wohnen. Später dann hörte ich im Schweizer Radio eine Live-Übertragung des WM-Fußballspiels Niederlande gegen Brasilien und war begeistert, wie „Usgliech“ (Ausgleich), „Corner“ (Ecke) und andere fußballtypische Begriffe auf Schweizerisch klingen.

Erst auf den letzten Kilometern, der Serpentinenstraße aus dem Tal hinauf in das wunderschöne Bergstädtchen Verbier, begann es zu regnen. In diesem Moment hörte ich gerade das Lied von Rosenstolz „Lass‘ es Liebe sein …“

Rosenstolz – Lass‘ es Liebe sein …

Hast du nur ein Wort zu sagen
nur ein Gedanken dann
lass es Liebe sein
Kannst du mir ein Bild beschreiben
mit deinen Farben dann
lass es Liebe sein

Wann du gehst
Wieder gehst

Schau mir noch mal ins Gesicht
sags mir oder sag es nicht
Dreh dich bitte nochmal um
und ich sehs in deinem Blick
Lass es Liebe sein, lass es Liebe sein

Hast du nur noch einen Tag
nur eine Nacht dann
lass es Liebe sein
Hast du nur noch eine Frage
die ich nie zu fragen wage dann
lass es Liebe sein

Wann du gehst
Wieder gehst

Schau mir noch mal ins Gesicht
sags mir oder sag es nicht
Dreh dich bitte nochmal um
und ich sehs in deinem Blick
Lass es Liebe sein, lass es Liebe sein

Das ist alles was wir brauchen
noch viel mehr als große Worte
Lass das alles hinter dir
fang nochmal von vorne an

Denn

Liebe ist alles
Liebe ist alles
Liebe ist alles

Alles was wir brauchen

Liebe ist alles
Liebe ist alles
Liebe ist alles

Alles was wir brauchen

Lass es Liebe sein

Das ist alles was wir brauchen
noch viel mehr als große Worte
Lass das alles hinter dir
fang nochmal von vorne an

Denn

Liebe ist alles
Liebe ist alles
Liebe ist alles

Alles was wir brauchen

Lass es Liebe sein
Lass es Liebe sein

Aber es war keine Liebe, es war Wasser, Regen und davon richtig viel, zumindest dachte ich das. 24 Stunden später hätte ich den Regen wohl als „eher durchschnittlich“ eingestuft, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Ich war froh, dass die Kontrolle der Ausrüstung problemlos funktioniert hatte und dass dann Christian Zimmer kam, um mit mir unsere kleine private Pasta-Party zu veranstalten, er mit Spaghetti Bolognese und ich mit Spaghetti Pesto, natürlich fleischlos, dafür aber mit viel Würze und italienischem Temperament.

Christian hatte schon sicherheitshalber vorab für uns beide die Schlafplätze im Bunker gesichert, sodass wir keine Hektik mehr hatten und einen schönen Abend hätten verleben können, wenn die Weckzeit 3.00 Uhr nicht gewesen wäre. Der Regen hatte aufgehört, als ich einzuschlafen versuchte.

Wenn Du mitten in der Nacht um 3.00 Uhr geweckt wirst, dann fragst Du Dich erst einmal kurz, wo Du jetzt bist, ordnest und sortierst Dich, um dann festzustellen, dass jetzt alles sehr schnell gehen muss. Die Vorbereitung auf den Lauf geht mittlerweile leicht von der Hand, so viel Routine nach fast 100 „Marathon und länger“ habe ich doch schon erworben. Die Pflaster für die Brustwarzen, der Brustgurt, die präventiven Compex-Pflaster auf die gefährdeten Stellen an den Füßen, das Melkfett, die Kompressionsstrümpfe, die Laufhose, das Laufshirt, die Armlinge, die Uhr, einen Buff über das rechte Handgelenk, einen über das linke Handgelenk, den MP3-Player, den Du mal wieder nicht benutzen wirst, die dünne SKINFIT – Jacke..
Zuletzt noch die Schuhe, die Stöcke und den schon vorbereiteten Rucksack und dann ab zum frühen Frühstück.

Dort war ich gleich doppelt überrascht. Das Frühstück war für französische Verhältnisse gut und üppig, ein Beleg mehr dafür, dass nicht überall Frankreich ist, wo Französisch gesprochen wird. Und da war auch Grace. Meine liebe und tapfere Lauffreundin Grace Sacher, die Inkarnation der Fitness, umarmte mich und stellte mich ihren Freunden vor. So beginnt ein Tag, der ein ganz großer Tag sein soll.

Im Startbereich traf ich viele andere Deutsche. Dr. Alfred Witting zum Beispiel, mit dem ich 2010 schon den MdS, den Marathon des Sables in Marokko, gelaufen bin. Und der Alfred Witting, der, wie ich auch, beim Trail des Canyon du Verdon in Moustiers Sainte Marie ausgestiegen ist. Weil ihm die Strecke zu „abartig“ war.
Es ist schön, zu wissen, dass es andere Läufer gibt, die manche Dinge ähnlich sehen wie Du es tust.
Und da war der Rest der Wuppertaler Laufgruppe, vielfach bewährt und teilweise auch beim Trail des Canyon du Verdon dabei.
Christian Zimmer war nicht am Start, sein Start war erst um 12 Uhr, weil er ja nur für die kurze Distanz eingeschrieben war. Welch eine verrückte Parallelität, dass wir am Ende dann doch eigentlich die gleiche Distanz gelaufen sind.

Verbier liegt ganz romantisch angeschmiegt an die mächtigen Berge der Region. Wasserfälle sind allgegenwärtig in und um Verbier und in einer wasserreichen Zeit wie jetzt sind diese auch schön und gut gefüllt, zumindest dachte ich das. „Wallende Wasser“ dachte ich, als ich die Serpentinen nach Verbier hochgefahren war, heute aber, nach diesem Lauf, weiß ich, wie viel mehr Wasser in solche Wasserfälle passt.
Schon vor dem Startschuss wunderte ich mich über meinen hohen Puls, den Dr. Alfred Witting mit der Höhe über Normalnull begründete. Das sei einer der Gründe, warum er den PTL wohl nie wieder versuchen würde. Wasser in den Lungen, Blut in der Leber, gesund erreicht da niemand das Ziel, außer er ist an die Bergwelt angepasst. Und wer von uns Flachland-Tirolern kann das schon von sich behaupten?
Aber der Puls interessierte mich nicht, Sorgen machte mir nur, dass ich vergessen hatte, die Sonnenmilch einzupacken.
Die Strecke ging aber sehr dicht an dem Parkplatz vorbei, wo mein Auto stand, also bin ich abgebogen und habe das Vergessene noch eingepackt. Daher fand ich mich gut 100 Meter hinter den letzten Läufern abgeschlagen hinten wieder. Das ist ein interessantes Gefühl, weil Du den Zuschauern, die Dich als „Träger der roten Laterne“ anfeuern, zu erklären versuchst, warum Du hinten und sogar so weit hinten läufst. Totaler Quatsch eigentlich, aber so sind wir Männer nun mal. Wir laufen auch immer dann ein wenig schneller, wenn Zuschauer an der Strecke sind …

Die Landschaft dort bei Verbier ist grandios. Ein Gutteil der Strecke deckt sich mit der Strecke des UTMB, nur geht die Reise anders herum. Also erst Champex-Lac, dann La Fouly. Dort war es auch, wo der erste Regen begann, aber er war nicht schlimm. Eher hat er gut getan hat nach der Hitze des Tages und ganz schnell war der Regen auch wieder vorbei und die Hitze kam zurück.
La Fouly liegt auf rund 1.600 Metern über N.N. und von dort aus geht es knapp über 1.000 Höhenmeter nach oben, zur Doppelspitze um den Großen St. Bernhard, den „Col du Grand Saint-Bernard“ herum. Und obwohl wir stetig höher kamen, wurde es heißer und drückender. Was für ein Glück, dass wir etliche Gebirgsbäche über- und durchqueren mussten. Immer wieder tauchte ich die Arme in das kalte Nass, immer wieder ließ ich Unmengen an kaltem Wasser mittels meiner Kappe über den Kopf, die Brust und den Rücken laufen.

Die letzten vier Kilometer dieses Anstiegs aber werde ich wohl lange nicht vergessen. Der Weg führte uns weitgehend über Schneefelder, weich, verharscht und glitschig und wegen der Steigung rutscht Du fast so weit nach hinten, wie Dich Dein Schritt nach vorne getragen hat. Eigentlich bin ich kein schlechter Bergläufer, aber die Psyche, die Oberschenkel und die Atmung zwangen mich zu mancher kurzen Pause. Vier Kilometer in 95 langen Minuten!
Mittlerweile war mein Wasservorrat leer, ich war durstig und froh, dass ich oben an der Kontrollstelle von der Kontolleurin einen Rest Wasser von ihrer Flasche bekommen hatte, den ich in einem Zug austrank. Es war schwül und heiß, obwohl wir auf einer Höhe von 2.698 Metern waren. Sogar die Geschwindigkeit einer kampferprobten Landschildkröte ist wahrscheinlich höher als meine an diesem Berg.


Im gleichen Moment, in dem ich die Wasserflasche zurück gab, begann der richtige Regen
. Regen? Nein, was passierte, war schlichtweg unbeschreiblich. Der Himmel machte alle Schleusen zugleich auf und Du denkst, dass jetzt die Welt untergeht.
Du gehst ein Schneefeld herunter, in das zwei schuhbreite Rinnen wie von schweren Langlaufskiern gegraben waren. Du rutscht in diesen Rinnen, Du hast Angst und Du freust Dich, dass Dir wenigstens die Stöcke ein wenig Halt und Sicherheit geben. Und von oben prasselt es. Du frierst und zitterst und überlegst, ob Du das aushalten sollst oder in dem Regen anhältst, um Handschuhe und eine Regenjacke anzuziehen. Ich entschied mich für das Aushalten.


Von oben kam ein anderer Läufer. Mittlerweile waren wir auf Grasebenen, die vollständig von fließendem Wasser bedeckt waren und die Bächlein, die wir überqueren mussten, waren Bäche geworden. Mein Laufpartner ging direkt durch das Wasser, während ich in gutem Glauben war, doch noch Steine zu finden, um den Weg durch die Fluten zu vermeiden. Nur zwei Bäche später war es mir egal und ich tat es ihm gleich. Bis zum Knie ging es durch die Fluten. Kurz vor der Versorgungsstelle an der Statue des St. Bernhard ging der Trail unterhalb der Straße weiter und mein leider nur französisch sprechender Laufpartner schlug vor, über die Straße zu gehen, durch den seitlich halb offenen Tunnel.
Ich fragte ihn in meinem mäßigen Französisch, ob er sich sicher sei und er nickte. In der Not versteht man sich auch ohne viele Worte. Die Straße war vier, fünf Zentimeter unter Wasser, das von oben über unsere Füße nach unten floss. Die Regentropfen von oben schlugen ein wie kleine Bomben und die von den Fluten über die Straße verteilten Steine brachen das fließende Wasser und es bildeten sich kleine Fontänen. Ein wunderschönes Bild, wenn man es im Trockenen hätte beobachten können. Wir kamen gut voran und ich bedauerte die drei Läufer, die ich weiter unten auf dem Trail laufen sah.

Direkt nach dem Tunnel querte der Trail die Straße und ging nach oben weiter. Wir folgten dem Tail und schon bald wusste ich, dass das ein Fehler war. Der Trail war kein Weg mehr. Es war eine einzige, mehrere Hundert Meter lange Pfütze. Und ich beneidete die drei Läufer, die ich weiter unten auf der Straße laufen sah.
Strike – Bingo – Ausgleich für die Drei!

Es war sehr voll am Verpflegungspunkt, auch die Läufer waren da, die mich zuvor am Berg überholt hatten. Warum waren die noch da? Sich unterstellen macht doch keinen Sinn, dachte ich. „Wir dürfen nicht weiterlaufen, es ist zu gefährlich!“ wurde ich belehrt. „Wir dürfen aber da unten in die Caritas Hospiz gehen und warten.“ Ein wenig froh war ich schon, dass ich die Gelegenheit nutzen konnte, mir frische Sachen und eine Regenjacke anzuziehen, also ging ich dort auf die Toilette und kramte in meinem Rucksack.
Weißt Du, was Klamotten sind, die bei so einem Regen im Rucksack waren? Richtig. Nass. Richtig nass, keine Verbesserung gegenüber dem, was Du am Körper getragen hast, aber dennoch habe ich die Sachen getauscht. Die Schuhe quietschten vor Nässe, das Shirt und die Hose waren nass, die Regenjacke war nass. Ekelhaft. Aber wir durften nicht weiterlaufen. Man überlege noch, wurde uns gesagt, wie es weiter gehen könne. Für diesen Fall gab es offensichtlich keinen „Plan B“.

Wir bekamen heißen Tee und mit abnehmender Körpertemperatur fing ich stärker an zu frieren, regelrecht zu zittern. Mehr als zwei Stunden waren wir dort, als uns gesagt wurde, dass man eine Fortsetzung des Trails unterhalb des Berges markiert hätte. Es würde aber auch ein Bus kommen für all diejenigen, die aufhören wollten, hieß es. Ich war nicht hin- und hergerissen, ich fror, ich hatte Sorge, meinen Rücken wieder zu verkühlen, ich war demotiviert, enttäuscht und wütend. Ich wollte weg.
Wenn ich weitergelaufen wäre, dann hätte ich minutenlang richtig Gas geben müssen, um wieder eine höhere Körpertemperatur zu erreichen. Wie aber machst Du das, bergab, auf nassem, glitschigen Gelände? Ich dachte aber auch daran, dass ich für mich gesagt habe, dass dieser letzte Alpentest für mich der Lackmustest dafür sein sollte, ob ich wirklich beim PTL antrete. Wenn ich das nicht schaffe, dann laufe ich auch nicht den PTL, dachte ich beim Start.
Jetzt denke ich, dass der Abbruch des Laufs mit Vernunft und mentaler Stärke zu tun hat und nicht mit psychischer und physischer Schwäche wie beim Trail des Canyon du Verdon, also werde ich davon nicht meinen Start beim PTL abhängig machen.
Ich starte dort, weil ich es will und weil ich es kann. Und ich werde dort auch finishen, allen Warnern zum Trotz, weil ich es kann und weil ich es will. Das ist meine Botschaft, die ich in den Fluten des Großen St. Berhard in großer Höhe gelernt habe!

Als der Bus uns dann zurück brachte, fuhren wir an vielen Wasserfällen vorbei, die ich einen Tag zuvor auch passiert hatte. Aus den wallenden Wassern sind stürzende Wasser geworden, die vertraute Optik hübscher Bergwasserfälle wechselte zu fremden, gefährlichen Sturzbächen, die sich in die Tiefe stürzten. Und ich weinte. Ganz leise.
In Verbier angekommen wollte ich nicht einmal mehr duschen. Ich wollte nur noch weg. Weg aus der Gegend, die meinem Selbstwertgefühl so sehr zugesetzt hatte.

Es regnete noch bis kurz vor Basel, ich war hundemüde und ich hörte immer und immer wieder Rosenstolz „Lass‘ es Liebe sein …“

BraveheartBattle 2010 – ich freue mich darauf!

18 Kilometer durch Matsch und Schlamm - aber mit den besten Freunden!

Der 13. März 2010 wird für die Tapfersten der Tapferen ein ganz besonderer Tag sein. Ein Tag, an dem die ToughGuys und die StrongMen zu Bravehearts werden können!

Es ist der Samstag knapp drei Wochen, bevor es Richtung Marokko zum MdS (Marathon des Sables) gehen wird, der Samstag, der kein normaler Samstag sein wird. Wieder werde ich viele Freunde treffen, Mädels und Jungs, die sich beim UTMB bewährt haben, die nonstop 166 Kilometer um den MontBlanc gelaufen sind und dabei 9.400 positive Höhenmeter bezwungen haben.
Mädels und Jungs, die eisenhart scheinen und das bei unzähligen Marathons und Ultra-Marathons bewiesen haben – und doch werden wir alle zittern!

Zittern, ob wir auch dieser Prüfung gewachsen sein werden: dem Braveheart Battle 2010!

Das Battlefield: 18 Kilometer sind zu absolvieren und unzählige Hindernisse und Barrikaden sind zu überwinden. Dreck wird gefressen werden, wie die Säue werden wir uns im Schlamm suhlen und durch kaltes und trübes Wasser waten. Wir werden über Hindernisse klettern, den einen oder anderen Hieb abbekommen und ohne Blessuren wird der Tag nicht zu Ende gehen – aber wir werden Spaß haben!

Hindernisse mit so wohlklingenden und romantischen Namen wie Loch Ness, Brave Wall, Creep Trench, Step Peel, Hell Pipes, Sludge Zone, Hoop Tomb, Soapy Rope, Hamburger Hill, Water Zone, Iron Curtain, Riverdance, Woodpecker oder Straw Hump versprechen all das Schöne, das Weicheier hassen: Kälte, Pein und Krämpfe!

Szene aus dem ToughGuy in England - so schön soll es auch beim BraveheartBattle werden!

Der Höllenparcours wird zumindest mich an die psychischen und physichen Grenzen bringen – das hoffe ich zumindest.
Mein Maßstab für die Qualität dieses Events wird zweifelsohne der ToughGuy im englischen Wolverhampton sein, die Erinnerung an zwei Dosen Melkfett im Gesicht und auf dem Körper, an das häufige Tauchen in Wasser am Gefrierpunkt und an das unkontrollierte Zittern im Ziel bei diesem Event sind bei mir ja noch allgegenwärtig. Von dem heißen Kakao, den es im Ziel gab, habe ich zumindest die Hälfte bei diesen Zitterattacken verschüttet!

Der Veranstalter des BraveheartBattle, das PAS-Team, hat sich einiges ausgedacht und hat uns Schweiß, Schmerzen und Spaß garantiert! Wenn Du also mit Grace, Bernie, Kurt und mit mir leiden willst, dann sei dabei!

All das werden wir unter den Augen von Thomas D, dem „real Braveheart“ tun, angefeuert von Musik und einem hoffentlich großen und begeistertem Publikum. Und stattfinden wird dieser Lauf in der schönen fränkischen Stadt Münnerstadt. Als gebürtiger Franke habe ich zwar nicht erwartet, diese Region bald wegen so einer schweißtreibenden Sauerei zu besuchen, aber ich freue mich, dass ich nun das Frankenland gedanklich nicht nur mit Lebkuchen, diverse Biersorten und Nürnberger Rostbratwürste verbinden kann, sondern dass dieses nordbayrische Gebiet auch für die angenehmen Seiten des Lebens steht, für Blut, Schweiß und Erde. Und natürlich auch für die Medal of Honor, die das bestätigen wird, dass ich dieses Battelfield am 13. März als Braveheart verlassen haben werde.

Wetten wir, dass ich das schaffe?

Edit: ich habe am 27. Januar einen Artikel über die „Mutter des BraveheartBattle“, über den „ToughGuy“ geschrieben. Interessiert? Dann klicke hier …

Edit 2: ich habe am 13. Februar 2010 einen ergänzenden Artikel über das „BraveheartBattle“ geschrieben. Du willst ihn lesen? Dann klicke hier …

Edit 2: ich habe am 10. März 2010 ein letztes Update über das „BraveheartBattle“ geschrieben. Etwas zum lachen oder zumindest zum lächeln! Klicke hier …

BRAVEHEART Battle – … durch die Hölle gehen!

15 Kilometer durch Matsch und Schlamm - aber mit den besten Freunden!

15 Kilometer durch Matsch und Schlamm - aber mit den besten Freunden!

BraveheartBattle 2010 – … durch die Hölle gehen:

Der 15-Kilometer-Höllenlauf für die Tapfersten der Tapferen! Der BraveheartBattle, ein höllischer 15-Kilometer-Fun-Lauf quer durch die fränkische Wildnis, wird es uns und jedem zeigen! Am 13. März 2010 steigt der spektakuläre Event, bei dem Weicheier definitiv nichts zu suchen haben und auch die härtesten Männer und Frauen an ihre physischen und psychischen Grenzen stoßen. Auf uns Teilnehmer wartet ein echter Höllenparcours. Bei dem mörderischen Lauf durch die präparierte Strecke fordert der Battle uns Bravehearts durch etliche natürliche und künstliche Hindernisse heraus. Wir müssen durch Schlamm und Dreck, tiefe Gräben und über hohe Barrikaden. Überall lauern Herausforderungen, die nur mit Mut, Ausdauer, Kraft, Härte und dem eisernen Willen anzukommen bewältigt werden können – der Veranstalter hat sich einiges ausgedacht. Schweiß, Schmerzen und Spaß garantiert!

Die Strecke muss in einer Zeit von maximal 3 Stunden bewältigt werden, wer das schafft, ist offiziell ein Braveheart und bekommt nach dem Battle die Medal of Honor, die das bestätigt. Wer später ins Ziel kommt, ist tough, aber kein Braveheart und wird in der Ergebnisliste nicht unter den offiziellen Bravehearts gelistet. Sieger ist, wer die kürzeste Zeit für die Strecke braucht.

Grace, Bernie, Kurt und ich sind schon angemeldet – aber Achtung: wenn auch Du teilnehmen willst, dann musst Du schnell sein, denn es können nur 4.996 weitere Bravehearts mitmachen! Die Startgebühr beträgt 54 Euro inklusive Starterpack und T-Shirt. Veranstaltungsort ist Münnerstadt in Unterfranken.

Anmelden kannst Du Dich hier!

Samstag, 09. Januar 2010 – Ergänzung – ich habe einen ergänzenden Artikel über dieses Event geschrieben. Lies ihn hier: Braveheart Battle 2010 – ich freue mich darauf!

Edit: ich habe am 27. Januar 2010 einen Artikel über die „Mutter des BraveheartBattle“, über den „ToughGuy“ geschrieben. Interessiert? Dann klicke hier …

Edit 2: ich habe am 13. Februar 2010 einen ergänzenden Artikel über das „BraveheartBattle“ geschrieben. Du willst ihn lesen? Dann klicke hier