Es war im Frühjahr 2016, als ich das erste Mal wahrgenommen habe, dass Rolf Mahlburg der Führung des Spenden- und Laufprojekts Laufendhelfen.de müde ist.
Natürlich bot ich mich an, das Projekt weiterzuführen. Ich ergänzte aber meinen Text mit den Worten, dass ich selbstverständlich jede andere Lösung mittragen werde.
Zwei Jahre lang wurden dann Versuche unternommen, das Projekt in seinen Einzelteilen auf verschiedene Köpfe zu verteilen, meist ohne Erfolg.
Im Frühjahr 2018 habe ich dann einen neuen Versuch gestartet und ich habe mich erneut als mögliche Option für ein Weiterbetrieb des „eingetragenen Vereins“ angeboten.
Nun fiel das Angebot auf einen dankbaren Boden und wir redeten lange und viel und wir kamen überein, dass ich laufend helfen darf.
Es war weiterhin vereinbart, dass wir bis zum Eisweinlauf Mitte Dezember 2018 Stillschweigen darüber einhalten würden.

Im Hintergrund aber lief alles darauf zu, das Projekt dann nach dem Eisweinlauf fertig zu haben. Es gab leider Gründe dafür, dass wir den eingetragenen Verein Laufendhelfen.de nicht übernehmen konnten, also begannen wir mit der Gründung einen neuen, parallelen und namensgleichen Vereins Laufendhelfen.de und wir planten, intern mit den Zusätzen „Süd“ und „Nord“ zu arbeiten.
Aber zu diesem Zeitpunkt hatte sich schon meine persönliche Welt von den Füßen auf den Kopf gestellt. Noch glaubte ich, dass es irgendwie möglich sein würde, zumindest die „Arbeitsgemeinschaft“ zu retten, wenn schon die Ehe nicht zu retten schien, aber es zeigte sich im Laufe der Zeit immer stärker, dass diese Hoffnung unrealistisch war.
Unterschätzt
habe ich natürlich auch, wie zeitaufwändig ein Leben als Single ist,
wenn man einkaufen gehen muss, wenn man sich um die Wäsche, um das
Abendessen und die Badezimmer kümmern muss.
Zwar
bekomme ich hier einiges an Hilfe, aber die Vielzahl der Interessen
(zeitaufwändes Lauftraining für Ultraläufe, Job mit An- und Abreise,
Besuch von Laufevents, Organisation des KÖLNPFAD Ultralauf und Ultrawander Wochenendes, die Veedels Verzäll
und Testwanderwochenenden, noch Arbeit für mein eigenens kleines
Unternehmen, Laufend Helfen, Schlaf) ist in den 24 Stunden eines Tages
nicht unterzubringen. Also muss gewichtet werden, Dinge müssen reduziert
oder sogar aufgegeben werden.
An diesem „Wochenende der Wahrheit“ habe ich erklärt, die aufwändigen Ultratrail-Events nicht mehr zu besuchen, was mir auch den Druck nehmen wird, der auf mir gelastet hat, wenn ich „heute mal wieder nicht“ zum Laufen gekommen bin. Selbstzweifel, Selbstvorwürfe und ein stetig schlechtes Gewissen hatten mich in den letzten Monaten wegen des seltenen Trainings begleitet. Nun, nachdem ich hier Klarheit geschaffen habe, fühle ich mich befreit und erleichtert.
Schon vor einigen Wochen hatte ich den relevanten Personen vom alten Laufendhelfen.de Süd und dem neuen Laufendhelfen.de Nord mitgeteilt, dass ich mich auch aufgrund dieser dramatischen persönlichen Veränderung meiner Lebensverhältnisse nicht in der Lage sehe, das zugesicherte Erbe von Rolf Mahlburg anzutreten.
Ich will aber auch nicht verhehlen, dass der gesamte gemeinsame Weg irritierend war. Ohne zu tief in Details zu gehen, sei erwähnt, dass das „Loslassen“ oft schwer ist und dass es niemals eine Übergabe von irgend etwas gegeben hat, die Homepage zeigte nie irgend eine Veränderung und so bin ich sicher, dass mein Weg auch ohne diese dramatische Veränderung des privaten Lebensumfelds hier geendet hätte.

Was
bleibt, sind allseits unzufriedene und frustrierte Handelnde, leider.
Jeder davon hat viel Zeit und den Glauben an eine Zukunft verloren.
All das ist bedauerlich und für den Teil, für den ich verantwortlich bin, entschuldige ich mich aus tiefstem Herzen.
Ob
sich diejenigen, die andere Anteile zu verantworten haben, Gedanken
machen? Ich weiß es nicht, ich hoffe nur, dass die kranken Kinder nicht
die Opfer dieser Situation sein werden.
Ich jedenfalls kann nicht laufen helfen, hoffe aber, dass Laufendhelfen.de weiterläuft.