Manchmal muss man sich auch so etwas stellen. Manchmal ist es gut, wenn es richtig weh tut. Wenn Du an der Ziellinie stehst, Deine Freunde erwartest, die Kamera in der Hand und Dir bleibt nichts übrig als das Fotografieren.
Du selbst wärst auch so gerne über diesen roten Teppich gelaufen, Du selbst hättest gerne nicht die vielen Tränen vergossen, die seit Deinem Rennabbruch geflossen sind. Tränen, die immer wieder spontan kamen, wenn Du erzählt hast, warum Du abgebrochen hast, warum Du in der konkreten Situation am Berg der Meinung warst, abbrechen zu müssen.
Noch immer kannst Du Dir nicht wirklich erklären, was da in Deinem Kopf vorgegangen ist, warum Du alles, was Du weißt, in dieser Minute der Entscheidung vergessen hast, aber all das zählt nicht mehr.
Dann machst Du die Fotos, Aufnahmen, die von Glück erzählen, von Erfolg, von Liebe und vom Leben.
Und wieder weinst Du, Tränenbäche strömen aus Dir heraus, Tränen der Enttäuschung und Du umamst Deine Freunde auf dem roten Zielteppich und Deine Tränen vermischen sich mit deren Tränen des Glücks und der Erleichterung.
Noch immer weiß ich nicht wirklich, was in mir, bei mir und mit mir passiert ist, dort, am Berg hinter Niel. Aber Stück für Stück nähere ich mich der Antwort, aber davon erzähle ich in einer anderen Geschichte …
… und die Fotos vom Zieleinlauf von Uwe Herrmann und Thomas Ehmke gibt es auch erst nächste Woche.