Als Kind, noch im bayrischen Bad Tölz lebend, besuchte ich oft das Karwendel-Gebirge. Am Achensee gingen wir damals oft Ski laufen. Von Bad Tölz aus war das Karwendel nah und eben ein perfektes Naherholungsgebiet.
Dass ich dort aber irgendwann einen Lauf machen würde hätte ich mir damals nicht träumen lassen. Doch jetzt ist es soweit.
Schon vor zwei Jahren bin ich eher zufällig auf den Karwendelmarsch gestoßen. Wegen der Teilnahmen am UTMB und ein Jahr später am PTL konnte ich dort jedoch noch nicht dabei sein.
So ein Jahr ohne Chamonix hat also auch Vorteile …
Das besondere an diesem Lauf ist nicht, dass es eine kurze und eine Ultra-Strecke gibt, sondern, dass man wählen kann, ob man marschiert oder läuft. All das erinnert mich an den 100 km Dodentocht-Lauf in Belgien vor wenigen Wochen.
Natürlich laufe ich und mein Zeitziel ist es dabei, keinesfalls länger zu brauchen als die 9 Minuten 11 Sekunden pro Kilometer, die ich in der Hitze von Sonthofen für den Allgäu Panorama Ultra gebraucht habe.
Es darf aber gerne auch 41 Sekunden schneller sein, mal sehen …
3 Berge sind zu bewältigen, die Bergspitzen liegen dabei auf 1.771 Metern, auf 1.848 Metern bzw. auf 1.903 Metern über dem NormalNull (N.N.). Immerhin addieren sich die Höhenmeter auf 2.281, in etwa auch das, was der legendäre Davoser K78 bietet.
Verteilt auf eine Länge von ca. 52 km bedeutet das, dass es deutlich mehr bergauf geht als in Davos, ein gutes letztes Training vor dem TdG.
Der Start ist dabei im österreichischen Scharnitz, auf Anfang 900 Höhenmetern und das Ziel ist im österreichischen Pertisau, einen hübschen Dörfchen direkt am Achensee. Die Berge, über die es geht, durfte ich beim diesjährigen MIAU (München-Innsbruck-Alpin-Ultra) schon bewundern.
Das letzte Training vor dem TdG, wie wahr. So schnell geht das dann plötzlich.
Uwe Herrmann hatte vor einigen Wochen den „halben TdG“ in Les2Alpes gelaufen, Eric Tuerlings holt sich seine Höhenmeter beim UTMB, ich bescheide mich mit dem Allgäu Panorama Ultra am vergangenen und diesem Karwendellauf an diesem Wochenende.
Fast alle österreichischen und bayrischen Berge sind besser als die Hügel der Eifel …
Vorbildlich scheint mir die Versorgung zu sein. Insgesamt gibt es 11 Verpflegungspunkte an der Strecke und neben Wasser und Tee freue ich mich vor allem auf den Hollasaft (von den Bäuerinnen aus Niederndorferberg). Was das genau ist, weiß ich nicht. Wenn ich danach aber „Holla“ dazu sagen kann, dann wird der Hollasaft alleine die Reise Wert gewesen sein.
Es ist das vorletzte Wochenende vor dem Start zum TdG in Courmayeur, das letzte Bergtraining. Am kommenden Wochenende geht es noch einmal um die „schönste Stadt der Welt“ herum, um Köln und dann … dann … zählt es wirklich!
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